Inhalte der Ausbildung

Inhalte der Ausbildung

Berufsbild:
Heilerziehungspfleger/innen sind pädagogisch und pflegerisch tätige Fachkräfte, die in stationären und teilstationären Einrichtungen, in ambulanten Diensten und als selbstständige Unternehmer/innen mit Menschen mit Behinderungen tätig sind.
Das zeitgemäße Aufgabenverständnis der Heilerziehungspflege umfasst die Erziehung, Begleitung, Assistenz, Beratung, Unterstützung, Bildung und Pflege von Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen in ihrem Lebensumfeld. Eine ganzheitliche und zugleich individualisierende Sichtweise prägt das professionelle Handeln der Heilerziehungspfleger/innen.
Im Mittelpunkt steht der Mensch mit Behinderung mit der unverwechselbaren Ausprägung seiner Persönlichkeit. Heilerziehungspfleger/innen sind dialogische Partnerinnen. Sie unterstützen Beziehungen der Menschen mit Behinderungen und gestalten ihr Handeln auf einfühlsame und wertschätzende Weise.
Unter Beachtung der prinzipiellen und unveräußerlichen Selbstbestimmung eines jeden Menschen sind sie als Anwälte bei der Durchsetzung der Interessen von Menschen mit Behinderungen tätig. Die besondere Qualifikation von Heilerziehungspfleger/innen besteht in der Fähigkeit zur Synthese von tradierten Kompetenzen und deren Kontinuität (heilen – erziehen – pflegen) sowie der Fähigkeit, neu hinzugekommene zu integrieren (assistieren – beraten – begleiten) und den Wandel professionell mitzugestalten.

Inhalt der Ausbildung (neuer Lehrplan, gültig ab 2015/16):

Ab dem Schuljahr 2015/16 gilt der neue modularisierte Lehrplan für die Heilerziehungspflegeausbildung.
Fachrichtungsübergreifende Lerngebiete sind Deutsch/Kommunikation, Englisch, Mathematik und Politische Bildung.
Die fachrichtungsbezogenen Module, die zum Erreichen des Ausbildungszieles abgeschlossen werden müssen, sind folgende Kernmodule:
• Tätigkeitsfelder und professionelles Selbstkonzept
• Grundlagen und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens
• Grundlagen der Sozial- und Erziehungswissenschaften
• Entwicklungsprozesse erklären, beobachten und dokumentieren
• Grundlagen pflegerischen Handelns und Pharmakologie
• Entwicklungsphysiologische Grundlagen
• Spezielle Pathologie
• Individuelle Bildungsansprüche von Menschen mit Unterstützungsbedarf
• Kommunikation, soziale Interaktion und Beratung
• Qualitätsmanagement in der Heilerziehungspflege
• Heilerziehungspflegerisches Handeln planen, gestalten und reflektieren
• Heilerziehungspflegerisches Handeln im sprachlichen Bildungsbereich
• Heilerziehungspflegerische Grundlagen im Bereich der physischen und psychischen Gesundheit
• Heilerziehungspflegerische Grundlagen im Bereich Musik, Rhythmik und Kunst
• Heilerziehungspflegerische Angebote im Bereich der physischen und psychischen Gesundheit entwickeln
• Heilerziehungspflegerisches Handeln im naturwissenschaftlichen, technischen und mathematischen Bildungsbereich
• Heilerziehungspflegerische Angebote im Bereich Musik, Rhythmik und Kunst entwickeln
• Inklusion und Erschließen von Handlungsräumen
Dazu muss auch noch ein Wahlpflichtmodul abgeschlossen werden.
Die berufspraktische Ausbildung verteilt sich auf vier Praxismodule im Laufe der Ausbildung.

Dauer:

3 Jahre – Vollzeit
4,5 Jahre – Teilzeit

Zugangsvoraussetzungen:

Realschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss und
eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer in einem für die Heilerziehungspflege förderlichen Beruf.
Es muss eine mindestens zwölfjährige schulische/berufliche Vorbildung nachgewiesen werden.

Anforderungen:

physische und psychische Stabilität und Belastbarkeit
Verantwortungsbewusstsein
Kontaktfreude
Selbstständige Arbeitsweise
Sensibilität, Verständnis & Einfühlungsvermögen

Einsatzfelder:

Bildungs- und Fördereinrichtungen (Kindergärten)
Werkstätten für Menschen mit Behinderung
Alten- und Altenpflegeheime
Tages- bzw. Freizeitstätten für behinderte Menschen
Wohnstätten für Menschen mit Behinderung
Frühförderschulen
Rehabilitationskliniken
Integrative Kindertagesstätten
Offene Hilfen, ambulante Angebote