Das Menschenrecht ist des Menschen Recht?! Der UN-BRK auf der Spur

Inklusion ist ein Menschenrecht. Aber was braucht es genau, damit Menschen mit Behinderungen ihren Platz in der Gesellschaft frei und ohne Einschränkungen einnehmen können? Vor 15 Jahren, im Jahr 2008 trat das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention, BRK) in Kraft. 185 Staaten haben diese Konvention bisher ratifiziert.

 

Am 14.03.2023 startete in Eisenach ein neues Bildungsprojekt zu diesem Thema. Traditionsgemäß legt das Diakonische Bildungsinstitut (dbi) den Fokus auf Bildungsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen, um deren Teilhabe an allen Bereichen der Gesellschaft zu unterstützen.

Mit dem Projekt „Das Menschenrecht ist des Menschen Recht?! - Auf der Spur der UN-Behindertenrechtskonvention“ möchte der Bildungsträger gemäß Richtlinie zur Förderung der politischen Bildung in der Erwachsenenbildung (RL Politische Bildung) Angebote rund um das Thema Menschenrechte im Allgemeinen und UN-Behindertenrechtskonvention im Speziellen bereitstellen. Die aktive gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist das Ziel.

Die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) ist mit ihrer Ratifizierung am 26. März 2009 für Deutschland völkerrechtlich verbindlich geworden. Sie konkretisiert die universellen Menschenrechte für die speziellen Lebenslagen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und bildet die Grundlage für die Behindertenpolitik in Deutschland. Mit der BRK hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Sie steht für den Wechsel vom staatlichen Fürsorgeprinzip hin zum Recht auf umfassende gesellschaftliche Teilhabe. Im Mittelpunkt steht der Begriff der „Inklusion“. Demnach sollen Menschen mit Behinderungen sich nicht anpassen müssen, um sich in die Gesellschaft integrieren zu können, sondern vielmehr muss sich die Gesellschaft dahingehend verändern, dass alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können.

Der Auftakt des Projektes fand am 14. März 2023 in den Räumen des inklusiven Medientreffs "Falxnetztreff" in der Eisenacher Goldschmiedenstraße statt. Die beiden Projektleiterinnen Stefanie Krauß und Sindy Hermann führten in das Thema ein. Elf Menschen mit Behinderungen werden in den nächsten Monaten die UN-Behindertenrechtskonvention besser kennenlernen. Sie sammeln Fragen und Problemstellungen aus dem Lebensalltag von Menschen mit Behinderungen. Diese werden dann Politikerinnen und Poltikern vorgstellt. Begegnungen sind in Eisenach und dem Thüringer Landtag in Erfurt geplant. Der Höhepunkt des Projekts wird eine Bildungsreise nach Berlin sein, wo Besuche des Bundestages und des Deutschen Instituts für Menschenrechte auf dem Plan stehen.

Die Teilnehmenden werden zu Botschaftern für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie können ihr Wissen in ihre Lebensbereiche tragen und werden in demokratischen Bildungsprozessen zu Fachleuten des Themas. Das gewonnene Wissen ermutigt zum Beteiligen am politischen Diskurs, zum kritischen Hinterfragen von gesellschaftlichen Tendenzen, zur eigenen Meinungs- und Willensbildung.

Das Projekt wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert.

logo_tmbjs_office_rgb_mitte_447.jpg